Irgendwas mit Medien

Lernen trotz digitaler Medien? Nein, lernen mit und durch digitale Medien.

Wie das geht, durften die Schüler*innen aus zwei Pädagogikkursen der Q1 und Q2 am 23.03.2022 bei einem spannenden Vortrag von zwei pädagogischen Fachkräften des Eylarduswerks in Bad Bentheim erfahren.

Video Home Training (VHT) nennt sich die videobasierte Beratung, die z.B. das Eylarduswerk seit mittlerweile drei Jahrzehnten anbietet. Bei dieser Beratungsmethode werden kurze Videoaufnahmen aus dem Alltag der Klienten (dazu gehören Erziehungsberechtigte, aber auch Jugendliche oder pädagogische Mitarbeiter*innen) getätigt, die dann zur ressourcenorientierten Reflexion des Verhaltens genutzt werden.

Da der Mensch bekanntlich eher dem glaubt, was er hört UND sieht, ermöglicht die audiovisuelle Methodik eine objektivere Sicht auf das eigene Verhalten. So können positive Verhaltensweisen bestärkt werden und Betroffenen fällt es leichter, negative Verhaltensmuster bei sich selbst zu erkennen und neue schneller zu erlernen. Eine VHT-Beratung geht durchschnittlich über sechs Monate. In dieser Zeit soll die Kommunikation verbessert und die Erziehungsfähigkeit gestärkt werden.

Die beiden Sozialpädagoginnen brachten durch ihre Arbeit in einer Wohngruppe und einer Mutter-Kind-Einrichtung reichlich Erfahrung mit. Und das wortwörtlich, da sie einige der im Rahmen der Beratung aufgenommenen Videos zeigen konnten. Die Schüler*innen durften sich so direkt selbst an einer Verhaltensanalyse der in den Videos gezeigten Personen probieren.

In den vorherigen Monaten wurde sich im Unterricht bereits intensiv mit der Medienpädagogik auseinandergesetzt. Der Besuch der pädagogischen Fachkräfte war eine schöne Abwechslung zu dem sonst doch oft sehr theoretischen Pädagogikunterricht und kam in beiden Stufen sehr gut an.

 

Text/ Foto: Cosima Richter, Q1