Gegen das Vergessen – die Klasse 6b macht einen Stolpersteine-Rundgang

Am Mittwoch, den 9. März 2022, gingen wir, die Mädchen und Jungen der Klasse 6b, auf einen Stolpersteinegang durch Ahaus. Im Reli-Unterricht beschäftigen wir uns mit dem Judentum und da lag es nahe, nach jüdischen Spuren in Ahaus zu suchen.

Herr Löhring, langjähriger Lehrer an der Anne-Frank-Realschule in Ahaus, erzählte uns von der Judenverfolgung durch die Nazis. An der Stelle, wo früher in Ahaus die Synagoge stand, berichtete er von der Reichsprogromnacht, in der zahlreiche Synagogen zerstört und verbrannt wurden.

Außerdem brachte er uns das Schicksal einzelner Familien näher. Wir haben auch erfahren, dass Angehörige von den ermordeten Juden zum Teil in anderen Ländern leben und dass Herr Löhring zu einigen Kontakt hat.

In Ahaus gibt es 57 Stolpersteine, die an Menschen erinnern, die in Ahaus gelebt haben. Einige davon hat Herr Löhring uns gezeigt und uns von den Familien und ihrem Leben sehr anschaulich erzählt.

Zum Schluss besuchten wir den jüdischen Friedhof an der Wessumer Straße. Es ist uns aufgefallen, dass es keine Blumen auf dem jüdischen Friedhof gibt. Stattdessen bringt jeder Besucher einen kleinen Stein mit und legt ihn als Zeichen der Erinnerung auf den Grabstein. Wir haben erfahren, dass jemand, der einmal dort begraben wurde, für immer dort bleibt. Herr Löhring weiß von einer Dame, die in den USA lebt, und die einmal im Jahr nach Ahaus zu Besuch kam, um dort ihre Angehörigen auf dem Friedhof aufzusuchen.

Wenn Jungen oder Männer auf den Friedhof kommen, sollten sie eine Kippa oder eine andere Kopfbedeckung tragen.

 

Wir fanden den Gang sehr informativ und interessant, weil hinter den Steinen oft eine sehr spannende und bewegende Geschichte steckt – und wir so die Erinnerung an Menschen wach halten, die wie wir auch in Ahaus gelebt haben und dann vertrieben oder umgebracht wurden.

 

Vielen Dank an Herrn Löhring!

 

Text: Finja Alfert, Mia Spicker, Jule Kruthoff, Josina Wissing, Carlotta Thentie, Leo Hachmann, Paula Stromann, St. Blankenstein

Foto: St. Blankenstein