Eine glückliche Stufe Q2! - Die Vergabe der Abiturzeugnisse 2021

83 frisch gebackene Abiturientinnen und Abiturienten der Bischöflichen Canisiusschule bekamen am Samstag, 26. Juni 2021, ihr Zeugnis überreicht.

Strahlende Gesichter und große Freude zeigten die anwesenden Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrerinnen und Lehrer, weil jetzt doch in einem festlichen Rahmen in der St. Mariä Himmelfahrt-Kirche das Ende dieses wichtigen Lebensabschnitts begangen werden konnte. Noch vor ein paar Wochen war das nicht vorstellbar und die große Erleichterung und eine gespannte Vorfreude war allen Teilnehmenden anzumerken. Was für ein Glück!

„Glück“ war auch das Thema des Gottesdienstes, der von Pfarrer Stefan Jürgens geleitet wurde, und mit dem die Entlassfeier begann. Unter verschiedenen Aspekten wurde die Bedeutung von Glück beleuchtet und schnell wurde deutlich, dass eine sachliche Definition nicht ausreicht. Der ausdrucksstarke Vortrag eines Poetry Slam mit dem Titel „Wunschlos oder glücklich?“ von Tunay Mansuroglu hat auf gleichermaßen moderne wie spirituelle Weise zum Ausdruck gebracht, dass Glück nicht darin bestehe, in Wertpapiere zu investieren, sondern dass Glück als ein Geheimnis ähnlich wie Wind zu verstehen sei. Die Reflexion darüber, was Glück bedeutet, stellte Gott in den Mittelpunkt und dass Glück darin bestehen könnte, die Liebe Gottes anzunehmen.

Das Evangelium „Glücklich ist der ...“, besser bekannt unter „Seligpreisungen“, wurde von Vera Naber aufgegriffen, für uns heute gedeutet und aktualisiert: Was würde Jesus heute sagen?

Pfarrer St. Jürgens beglückwünschte die Abiturientia mit dem Gedicht „Glückwünsche“ von Kurt Marti.

Bereits im Gottesdienst und nachher auch im weiteren Festakt stachen die musikalischen Darbietungen unter der Leitung von Andrea van der Linde heraus. Kein großer Chor, kein großes Orchester, keine monatelangen Proben – sondern eine kleine feine Besetzung mit außergewöhnlichen Begabungen gaben im wahrsten Sinne des Wortes den Ton für diese Feier an. Die gute Zusammenarbeit zeigte sich in der Komposition des Grundkurses Musik 1 der Q2 im Stil der New Classics, bei der verschiedene Pianisten abwechselnd, nacheinander und ineinander greifend spielten.

Folgende Schülerinnen und Schüler begeisterten während des Festaktes: Esther Mönkediek (Klavier, Querflöte), Enna Haskert (Klavier, Geige, Gesang), Alexander Seewald (Klavier), Konstantin Kramer (Klavier, Saxophon), Anne Sophie Jung (Klavier), Lenya Haupt (Gesang, Q1), Mats Heckenmüller (Schlagzeug), Tunay Mansuroglu (Klavier, Gesang).

Nach dem Gottesdienst ergriff Frau Mönkediek, als Elternvertreterin des Abiturjahrgangs, das Wort und auch bei ihr war zu spüren, dass sie glücklich und dankbar ist. Sie hat die drei bekannten G umgeschrieben, um zu verdeutlichen, wie die Abiturientinnen und Abiturienten mit der letzten Zeit umgegangen sind. Sie hätten Großartiges geleistet, seien gebildet und trotz allem gelassen geblieben. Frau Mönkediek stellte die Bedeutung der Schule und ihr Leitbild (ut omnes unum sint – damit alle eins seien) heraus und sprach ihren Dank für die gute Zusammenarbeit und Kommunikation vor allem an Frau Weiland, Herrn Ademmer und Herrn Hakenes aus, aber auch für die Unterstützung durch die Sekretärinnen Frau Schmelting und Frau Kamp und den Hausmeister Herrn Hüls.

Für die gesamte Q2 sprachen als Vertreterinnen im Wechsel Esther Mönkediek und Ricarda Storcks, die in einem knappen Rückblick die vergangenen acht Jahre der Schulzeit Revue passieren ließen. Auch wenn sie von verschiedenen Katastrophen erzählten, wie der Zusammenlegung der Klassen von vier auf drei in der Jahrgangsstufe 8, so überwogen doch die glücklichen Momente. Auch die Unbilden der Pandemie bekamen im Rückblick einen humoristischen Anstrich, wenn sie meinten, dass „die Schule öfter dicht war als wir“. Dass von Seiten der Schüler*innen ein positiver Blick in eine glückliche Zukunft gewagt werden kann, ist für alle an einem solchen Tag das Wichtigste. Die Schüler*innen sprachen für die ganze Stufe, wenn sie meinten, dass sie ein tatsächliches Reifezeugnis erhalten würden und bedankten sich in dem Zusammenhang – jeweils auch mit einem Präsent – bei ihren Stufenleitern Frau Weiland und Herrn Ademmer und auch bei Herrn Hakenes.

Vor der Rede des Schulleiters brillierte Enna Haskert an der Geige mit dem Präludium und Allegro im Stile von Gaetano Pugnani von Fritz Kreisler unter der Begleitung von Andrea van der Linde am Klavier.

Herr Hakenes eröffnete seine Rede mit der Frage nach der Perspektive am Beispiel einer Zeichnung von Gerhard Binder, in der die Lettern W und T je nach Blickwinkel anders aussehen und so den Realitätsanspruch der Wahrheit in Frage stellen. So veranschaulichte der Schulleiter, wie wichtig es sei, einen eigenen Standpunkt einzunehmen. Er bescheinigte der Stufe einen sehr guten Umgang mit Frustration und sprach sich anerkennend für die Rücksichtnahme und Solidarität der Heranwachsenden aus. Neben den schulischen Anforderungen hätten die Schülerinnen und Schüler vor allem auch die Bewältigung von Krisen gelernt und sich dadurch als die Konfliktmanager von morgen qualifiziert. Bezugnehmend auf die Zeichnung, aber auch auf eine christliche Perspektive schloss Herr Hakenes seine Rede mit der Frage danach, wer oder was die Lichtquelle ist.

Vor der Zeugnisvergabe brachten Tunay Mansuroglu (Gesang, E-Piano) und Mats Heckenmüller (Schlagzeug) den Song Hall of Fame von The Script zur Geltung.

Die beiden Stufenleiter Frau Weiland und Herr Ademmer ließen es sich nicht nehmen, ihrer Stufe ihre Wünsche und vor allem einen hoffnungsvollen Blick auf die Zukunft nicht nur mit Worten auszudrücken („das verrückte Kind, das Hoffnung heißt“), sondern auch real mit einem Armband, das Blumensamen enthält, die eingepflanzt Anlass zu sprießender Hoffnung geben. Dabei machte Herr Ademmer deutlich, dass er – gemeinsam mit seinen Schüler*innen – zwar glücklich sei, aber dieses Glück nicht missverstanden wissen wollte im Sinne von „Glück gehabt“ und stellte so noch einmal die Leistung der Abiturient*innen in den Vordergrund.

Dann war der große Augenblick gekommen und Herr Hakenes rief jede und jeden einzeln auf und die Abiturient*innen konnten ihre Zeugnisse entgegen nehmen, während im Hintergrund die Fotos von ihrer Einschulung gezeigt wurden.

Im Anschluss daran gab es noch verschiedene spezielle Auszeichnungen und Ehrungen:

  • Diese folgenden Schüler*innen haben ihre Schullaufbahn mit dem exzellenten Durchschnitt von 1,0 beendet: Maike Schönebeck, Hanna Holtkamp, Konstantin Kramer.
  • Insgesamt 17 Schüler*innen haben das Cambridge Certificate of Advanced English überreicht bekommen. Besonders herausragend dabei ist Zoe Muteba, die mit über 200 Punkten das C2-Niveau erreicht hat.
  • Von der physikalischen Gesellschaft haben die Schüler Konstantin Kramer und Jannik Pesenacker einen Preis verbunden mit einer einjährigen Mitgliedschaft in der physikalischen Gesellschaft erhalten.
  • Für besondere mathematische Leistungen haben Maike Schönebeck, Ole Busmann und Konstantin Kramer eine Urkunde und einen Buchpreis überreicht bekommen.
  • Vom Bistum Münster wurde die Schülerin Laura Wolbeck für ihre Leistung im Fach Religion mit einem Buchpräsent ausgezeichnet.
  • Den diesjährigen Canisiusförderpreis von der Gemeinde für besonderes soziales Engagement sowohl für die Schule als auch für ihre Mitarbeit in der Gemeinde hat Antonia Hartmann erhalten. Vielen Dank!


Nach so vielen Auszeichnungen und Ehrungen blieb jetzt nur noch eins: mit Sekt beziehungsweise Orangensaft auf diesen gelungen Abschluss anzustoßen. Dazu trafen sich Eltern und Schüler*innen in gelöster und glücklicher Stimmung auf dem Schulhof der Canisiusschule.

(BST)