Ein Sozialpraktikum der besonderen Art - in Frankreich

Auch dieses Jahr fand das Sozialpraktikum der EF vom 09.01.23 bis zum 26.01.23 statt. Die Schülerinnen und Schüler hatten die Möglichkeit, in verschiedene soziale Berufsfelder einzutauchen und neue Erfahrungen zu sammeln.

Wir, Carolin, Paula und Aişa, hatten die Möglichkeit unser Praktikum im Ausland auszuüben und haben somit die drei Wochen in einer „Vorschule“ in Frankreich verbracht und sind dort in eine neue Welt und Kultur eingetaucht.

Bereits die erste Woche begeisterte uns von Anfang an. Nach einem herzlichen Wiedersehen mit unseren Gastfamilien in Argentré-du-Plessis in der Bretagne, die uns netterweise nach dem Austausch am Collège La Salle Saint Joseph im letzten Jahr freudig erneut aufgenommen haben, ging das Sozialpraktikum los. Obwohl wir in unterschiedlichen Orten gelebt und somit andere Einrichtungen besucht haben, können wir sagen, dass wir von sehr aufgeweckten und an uns interessierten Menschen in Empfang genommen wurden und dass wir uns direkt wohlgefühlt haben. Die ersten Tage mussten wir uns natürlich erstmal eingewöhnen, doch durch die Gastfreundschaft war dies kein Problem für uns. Wir konnten feststellen, dass der Tagesablauf dort ganz anders ist als in einem deutschen Kindergarten. In Frankreich spielen die Kinder zwar, doch fangen sie hauptsächlich schon an, stationsweise zu lernen. Geometrie, Schreibschrift oder Denkspiele wurden häufig in Anspruch genommen. Auch bei den zweijährigen Kindern. Nach einer schnellen Eingewöhnung, vielen neuen Eindrücken und einem verbesserten Französisch konnten wir die erste Woche erfolgreich und glücklich beenden.

Die Wochenenden haben wir jeweils in unseren Gastfamilien verbracht, die uns sehr ans Herz gewachsen sind und eine unglaubliche Gastfreundschaft uns gegenüber gezeigt haben. Sie wurden zu einer zweiten Familie.

Ab der zweiten Woche war schon einiges bekannt, dennoch haben wir jeden Tag dazugelernt und viel Erfahrung gesammelt. Uns sind Gemeinsamkeiten aber auch Unterschiede aufgefallen. Besonders auffällig waren die Disziplin und die konzentrierte Arbeitsatmosphäre in der Grundschule und im Kindergarten, was eher wie eine Vorschule dort ist. Die Kinder lernen sehr früh zu schreiben, lesen und zu rechnen, was uns aus Deutschland eher unbekannt war. Es hat uns wirklich erstaunt, wie fortgeschritten sie waren. Es gab viele unvergessliche Momente sowohl mit den Kindern als auch mit den Erziehern und Lehrern. Sie haben uns wunderbar durch unser Sozialpraktikum begleitet, so dass wir sie nicht so einfach vergessen werden können. Außerdem haben wir viele abwechslungsreiche Aufgaben bekommen, was uns einen guten Einblick in den Beruf eines Erziehers und Grundschullehrers gegeben hat. Es war schön, Verantwortung zu tragen und dazuzulernen. Ab der zweiten Woche konnten wir auch schon feststellen, dass es einfacher war zu kommunizieren, da sich unser Französisch verbessert hatte.

Nach dem Wochenende, das wir in unseren Gastfamilien verbrachten, begann für uns die dritte und somit letzte Woche.

Wir sammelten weitere Erfahrungen, halfen den Kindern, klärten Fragen und unterstützten sie beim Lösen ihrer Aufgaben. Die Pausen verbrachten wir gemeinsam mit den Kindern und führten tolle Gespräche.

Am Dienstag mussten wir uns leider schon von den Kindern und ErzieherInnen verabschieden, da mittwochs kein Unterricht im Kindergarten stattfindet.

Die Kinder verabschiedeten uns sehr herzlich, es war ein sehr schöner Abschluss, dennoch waren wir auch sehr traurig. Und auch die Kinder waren über die Verabschiedung sehr betrübt und trotz allem glücklich, dass wir sie die Zeit über begleitet haben.

Am Mittwoch ging es für uns ins Collège sowie ins Lycée. Die beiden Einrichtungen sind bei uns in Deutschland als weiterführende Schule zu verstehen. Dort durften wir uns den Unterricht anschauen. Auch hier fielen uns einige Unterschiede auf, die Lehrer*innen haben dort für ihr Fach jeweils einen Fachraum, in den die Schüler*innen zum Unterricht kommen. Die Räume sind jeweils passend zum Unterrichtsfach gestaltet, es hängen beispielsweise viele Fotos und Plakate an den Wänden.

Zudem haben die Schüler*innen jeweils deutlich länger Unterricht als wir. Sie gehen jeden Tag bis 16.50 Uhr zur Schule, außer mittwochs. An diesem Tag ist der Unterricht bereits um 12:30 Uhr vorbei.

Den Nachmittag verbrachten wir in unseren Gastfamilien, die für uns extra typische französische Gerichte, wie Crêpe, zubereiteten und uns so einen schönen letzten Tag ermöglichten.

Zusammenfassend würden wir die Zeit in Frankreich als eine tolle Erfahrung beschreiben. Wir haben viel dazugelernt, sowohl im Hinblick auf die französische Sprache als auch die französische Kultur.

Wir sind unseren Gastfamilien wirklich sehr dankbar für ihre Gastfreundschaft und die Möglichkeit, dass wir die Zeit über bei ihnen wohnen konnten. Unsere Gastfamilien sind uns sehr ans Herz gewachsen, um so schwieriger fiel es uns, uns von ihnen zu verabschieden.

Es war ein sehr trauriger Abschied, dennoch sind wir uns alle einig, dass wir nicht das letzte Mal in Frankreich waren und unsere Gastfamilien auf jeden Fall erneut besuchen werden.

 

Wir möchten uns schlussendlich noch bei allen bedanken, die uns diese Reise ermöglicht haben.

Merci beaucoup!

 

Text: Aişa, Carolin und Paula aus der EF

Fotos: Hélène Bayon, Carolin Ademmer