Erasmus Zypernaustausch 2022

Im Rahmen eines Pilotprojektes der Canisiusschule und der English School of Nicosia bekamen wir, zwei Schülerinnen und zwei Schüler der Q1, die einmalige Gelegenheit, für zwei Wochen nach Zypern zu reisen.

Hier durften wir in Gastfamilien den typischen Alltag zypriotischer Jugendlicher kennenlernen sowie eine neue Kultur hautnah erleben. Die zwei Wochen gingen sehr schnell vorüber. Insgesamt können wir auf eine spannende und lehrreiche Zeit zurückblicken.

Während unseres Aufenthaltes begleiteten wir unsere Austauschschüler*innen im Alltag, besuchten mit ihnen den Schulunterricht, aber auch sonstige Freizeitaktivitäten, wie Musikproben oder Sporttrainings.

Zunächst waren wir ein wenig „schockiert“, wie entspannt es im Unterricht zugeht: Keine Handyordnung, immer einen Kaffee zur Hand und keine Bestrafungen bei erheblicher (mehr als eine halbe Stunde) Verspätung. Daran könnte man sich gewöhnen. Jedoch wurde uns nach ein paar Tagen klar, dass der Schulalltag weit über die Zeit in der Schule hinausgeht. In den „Extra-Lessons“ nach dem eigentlichen Unterricht lernen die Zyprioten den Stoff intensiv, um in den wöchentlichen Tests gut abschneiden zu können. Darüber hinaus haben die Schüler*innen immer viele Hausaufgaben zu erledigen.

Der Schulalltag in der English-School umfasst weit mehr als das Lernen von morgens bis nachmittags: Jedes Wochenende verbrachten wir damit, unsere zypriotischen Partner-Schüler zu Proben in der Schule für die berühmte „Talent Night“ zu begleiten. Uns überraschte, wie ehrgeizig und motiviert die Schüler*innen sind, um in den „Auditions“ weiterzukommen.

Natürlich konnten wir auch die Insel Zypern mit ihrer atemberaubenden Landschaft erkunden. Ob am Strand von Larnaka, in der Altstadt Nikosias oder im idyllischen Dorf Lefkara: Überall bekamen wir den romantischen Flair der Mittelmeerinsel zu spüren.

Neben wunderschönen Landschaften und spannender Kultur schwamm allerdings auch immer wieder die dunkle Geschichte Zyperns mit. Die Invasion, die daraufhin erfolgte Teilung der Insel, machte sich immer wieder bemerkbar, sei es durch die erhöhte Präsenz von UN-Soldaten, durch Geisterstädte, die in der demilitarisierten Zone liegen oder durch Einschusslöcher an den Häuserfassaden eben dieser Städte. Allerdings lernten wir schnell, mit der Situation umzugehen. Auch unsere Austauschschüler*innen konnten ganz locker und offen mit uns über dieses Thema sprechen.

Besonders angetan waren wir von der vielfältigen, mediterranen, zypriotischen Küche, die wir in Form von Streetfood, Restaurantbesuchen oder selbstgekochtem Essen der Gastfamilien erfahren durften.

Auch erhielten wir Einblicke in das zypriotische Nachtleben in Form von Bar-, Disko- und Hauspartybesuchen. Wir waren erstaunt, wie verschieden Abendlokale sein können. Von griechischer Livemusik bis hin zu englischer Technomusik lernten wir alles kennen.

Mit unseren Gastfamilien verstanden wir uns alle bestens. Sie haben sich hervorragend um unser Wohl gekümmert und wir sind uns in kurzer Zeit gegenseitig sehr an`s Herz gewachsen. Auch außerhalb der Familien konnten wir nachhaltige Freundschaften knüpfen.

Insgesamt haben wir unsere Zeit auf Zypern sehr genossen. An die kulturellen Unterschiede konnten wir uns schnell gewöhnen. Es steht bereits fest, dass wir uns auch in der Zukunft noch treffen werden und die Freundschaft mit den Zyprioten sicherlich lange bestehen bleiben wird.

 

Text: Cornelius Krämer und Justus Rosen (Q1) 

Foto: Dr. Andrea Wolf