Verleihung der Abiturzeugnisse

In der kühlen St. Mariä Himmelfahrt-Kirche versammelten sich am Samstag, dem 18. Juni 2022, 63 Abiturientinnen und Abiturienten mit ihren Eltern und dem Lehrerkollegium zu einem feierlichen Gottesdienst, den Pfarrer Stefan Jürgens leitete.

Die Abiturientinnen Alina Wenzel und Luisa Alfert zogen einen Bogen von dem Abi-Motto der Stufe Abiputtel zu dem Inhalt des Gottesdienstes. Die Tauben, die bei dem Grimm’schen Märchen Aschenputtel helfen, wurden als Symbol von Herrn Jürgens auch aufgegriffen und gedeutet. Im Matthäus-Evangelium von der Taufe Jesu am Jordan erscheint auch eine Taube, die die Sehnsucht nach Wahrheit und Liebe verkörpere. Zum Schluss des Gottesdienstes erinnerten Tabea Löhring und Franca Eismann an den Einschulungsgottesdienst zu Beginn ihrer Schulzeit an der Canisiusschule.

Gestaltet und getragen wurde die Messe durch die musikalische Begleitung von Andrea van der Linde am Klavier, von Musikerinnen und Sängerinnen und Sängern  aus der Abiturientia. Herr Hakenes würdigte die hohe Qualität der musikalischen Darbietung und dankte Frau van der Linde mit Blumen.

Nach der kirchlichen Feier zeigte die Stufe per ppp Fotos aus den vergangenen acht Schuljahren.

Die frisch gebackene Abiturientin Luise Wiechert spielte am Klavier „Experience“ von Ludovico Einaudi und stellte so den festlichen Rahmen für den in der Kirche stattfindenden Festakt her.

Die Verleihung des Canisiuspreises durch Herrn Jürgens an Carlotta Sandberg folgte im Anschluss. Dieser Preis wird alljährlich an Schüler verliehen, die sich über einen langen Zeitraum sowohl in schulischen Belangen als auch in der katholischen Pfarrei sozial engagieren. Carlotta war nicht nur ein Jahr Schülersprecherin und hat sich als Stufensprecherin für die gesamte Stufe eingesetzt, sondern sie hat sich auch als Betreuerin beim Kinderturnen und im Altenheim mit großem Engagement eingebracht.

Das Grußwort der Stadt Ahaus hielt Frau Woltering, die stellvertretende Bürgermeisterin, die die Bedeutung des politischen Engagements betonte und allen – auch dem Lehrerkollegium – für die Vermittlung des Lehrstoffs während der Pandemie dankte.

Aus dem Musical „Phanton der Oper“ von Andrew Lloyd Webber sang Lenya Haupt gekonnt den Song „Think of me“ unter der Begleitung von Andrea van der Linde am Klavier.

Die Elternvertreterinnen Frau Hintemann, Frau Saueressig und Frau Osterkamp beleuchteten – unterstützt von Bildern – das Glück, die Möglichkeiten, die Entwicklung und den Zauber, den das Märchenmotiv beinhalte und übertrugen die Symbolik auf die Zukunft ihrer Kinder. So sei ein Haselzweig, wie der, den Aschenputtel in die Erde gesteckt habe, ein Steckling, der wächst, aber auch gepflegt werden will. Dass Asche – chemisch betrachtet – nichts Verlorenes meint, sondern der Ausgangspunkt für Vieles sei, begründet ihren Halleluja-Ruf, mit dem die stolzen Mütter ihre Freude zum Ausdruck brachten und Gott für ihre Kinder dankten.

Danach ergriffen Felix Schulte Buskase und Carlotta Sandberg das Wort, um auf gleichermaßen humorvolle und nachdenkliche Art stellvertretend für alle Abiturient*innen ihre Schulzeit Revue passieren zu lassen. Dabei unterteilten sie die vergangenen Jahre in unterschiedliche Phasen, die durch das Corona-Virus bestimmt war. Felix orientierte sich ebenfalls an dem Märchenmotiv und identifizierte das Virus als Bösewicht wie im Märchen, der zum Beispiel die Toscana-Fahrt verhindert habe. Carlotta reflektierte die Intensiv-Phase und die Motto-Woche, um zu der Erkenntnis zu gelangen, dass wohl die meisten von ihnen bedauert hätten, nicht früher mit dem Lernen begonnen zu haben. Die beiden Absolventen beendeten ihre Ansprache mit einem herzlichen Dankeschön an Herrn Hakenes und Frau Weiland für die Schulleitung und an die beiden Stufenleiter Herrn Lenger und Herrn Ademmer, der für Frau Halfes die Stufenleitung übernommen hatte.

Am Klavier brachte Hanne Holtkamp das Stück „I Giorno“, ebenfalls von Ludovico Einaudi, zur Freude aller zum Besten.

Der Schulleiter Niels Hakenes nahm in seiner Festrede Bezug auf das Gedicht „The Road not Taken“ von Robert Frost aus dem Jahr 1915, um die Schwierigkeit, sich zu entscheiden, zu veranschaulichen. Zig Mal am Tag müssten wir uns entscheiden und nicht alle Entscheidungen seien von großer Bedeutung, aber einige Weggabelungen im Leben – wie in dem Gedicht – ließen das lyrische Ich doch fragen, welche Entscheidung es treffen soll. Anders als die gängige Interpretation, die die Aussage des Gedichts als Gegenüberstellung von Individualismus versus Konformität sieht, hebt Herr Hakenes hervor, dass man selbstverantwortlich für den gewählten Weg sei, für den es meistens keinen Weg zurück gebe. Er empfiehlt den jungen Menschen eben nicht nach dem „was wäre wenn?“ zu fragen, sondern sich bewusst zu werden, dass sie es beharrlich und erfolgreich durch Gestrüpp und Dickicht geschafft hätten. Der Schulleiter ermutigte die Abiturient*innen, indem er ihnen vor Augen führte, dass sie Krisen meistern könnten. Mit Franz Kafka entwarf er das Bild, dass Wege dadurch entstehen, dass man sie geht. In diesem Sinne wünschte Herr Hakenes der Abiturientia alles Gute und Gottes Segen.

Den Höhepunkt der Feier bildete die Aushändigung des Zeugnisses durch Herrn Hakenes, die Überreichung des Grundgesetz durch Herrn Ademmer, die Gratulation mit einer Rose durch Herrn Lenger und einer religiösen Impulskarte durch Frau Weiland. Von den 63 Abiturientinnen und Abiturienten haben 24, also 38%, eine 1 vor dem Komma. Die Schülerinnen Sophia Hintemann, Lea Vinkelau und Rebecca Wenning nahmen ihr Abiturzeugnis mit dem sensationellen Durchschnitt von 1,0 in Empfang.

Die einzelnen Fachschaften verliehen Preise für besondere Leistungen:

Im Fach Mathematik bekommen die zwei Abiturientinnen aus dem Mathematik Leistungskurs Preise: Rebecca Wenning und Finja Lösing.

Im Fach Physik gab es für vier Schülerinnen und Schüler den Abiturpreis, der aus einer kostenlosen einjährigen Mitgliedschaft in der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und einem Buchpreis besteht. Die diesjährigen Preisträger*innen sind Louisa Alfert, Louis Möllenkotte, Maurice Jauster und Finja Lösing. Die Deutsche Physikalische Gesellschaft möchte junge naturwissenschaftliche Talente fördern, die Bedeutung der Physik für die Gesellschaft bekanntmachen und junge Menschen ermutigen, sich in Studium und Beruf der Physik zu widmen.

Im Fach Englisch haben aus der Q2 folgende Schüler*innen das Cambridge Certificate of Advanced English abgelegt:

Edda Busmann (C1), Andre Potthoff (C1), Felix Schulte Buskase (C1) und Rebecca Wenning (C2).

Finja Lösing hat, gesponsert durch den Freundeskreis der Bischöflichen Canisiusschule, einen Ahaus-Gutschein über 100 € überreicht bekommen, weil sie seit drei Jahren die beliebte Lego-Mindstorms-AG geleitet hat. Herr Hakenes betonte, wie souverän Finja 30 Kinder für die Technik begeistern konnte und dass er sie gerne an der Canisiusschule dafür weiter behalten würde.

Mai-Lin Gunawan hat dieses Jahr neben dem Abitur bei der zwölften Deutschen Neurowissenschaften Olympiade teilgenommen (im Fach Biologie). Sie wurde als eine der besten 45 Teilnehmer*innen deutschlandweit zum Finale nach Frankfurt eingeladen und belegte im Kreis Bonn (einem von drei Kreisen) Platz 14.

Zum Abschluss des offiziellen Festakts präsentierte Alina Wenzel „Memories of School“, einen Song auf die Musik von James Arthur mit einem von ihr verfassten Text.

Froh, dankbar und glücklich fand sich die Festgesellschaft auf dem Schulhof der Canisiusschule zu Sekt und Orangensaft ein, um in lockerer Atmosphäre auf den gelungenen Schulabschluss anzustoßen.

Am Abend wurde dann weiter gefeiert und Abiputtel durfte endlich zum Ball!

 

 

Text: St. Blankenstein

Foto: K. Eden

 

 

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