…sagt Maria Weber vom Kreuzbund e.V. und unterstreicht damit die Tatsache, dass eine Sucht häufig entsteht ohne dass Betroffene es bewusst merken.
Am vergangenen Dienstag besuchte Frau Weber die NaWi-Kurse der Klassen 9 und erzählte in einem Gespräch von ihrer Suchtgeschichte und ihrem Weg aus der Sucht.
Seit 28 Jahren lebt die gebürtige Ahauserin abstinent und hilft seitdem vielen Betroffenen und Angehörigen durch ihre Arbeit im Kreuzbund, der, wie sie sagt, zu ihrer Familie geworden ist und ohne den sie heute nicht dort wäre, wo sie ist. Bereits als junges Mädchen erlebt sie, was der Alkohol mit einem Menschen machen kann am Beispiel ihrer eigenen Mutter. Nicht viel später startet ihre eigene Suchtkarriere und sie „schnüffelt“ – Lacke, Terpentin und Klebstoffe. Die Zeit vergeht und sie trinkt, erst mit Bauarbeitern an ihrem Haus, dann schon vor dem Frühstück aus der Wodkaflasche unter der Matratze im Schlafzimmer. Sich eingestehen, dass der Alkohol längst die Kontrolle übernommen hat, kann sie zu dem Zeitpunkt nicht. Erst nach einem schweren Radunfall mit Krankenhausaufenthalt beginnt sie eine Entgiftung und ambulante Therapie. Bis heute hat sie keinen Tropfen Alkohol mehr getrunken.
Frau Webers Geschichte ist emotional und nimmt die Zuhörenden mit. Sie spricht und fragt auf Augenhöhe und versucht den Kursen Tipps zum Umgang mit dem Alkohol und Gruppenzwang zu geben. Dass dieses Thema die Schüler*innen mitnimmt, erkennt man an ihren aufmerksamen Gesichtern und Fragen. Wir freuen uns sehr, dass wir mit Frau Weber eine Expertin und Ansprechpartnerin haben, die das Thema Sucht und Alkohol sehr lebensnah darstellt.
Text/ Foto: St. Giebing