Im Januar durften die Schüler*innen der 10. Klassen für zwei Wochen in verschiedenste Betriebe und Institutionen ihrer Wahl hineinschnuppern, um einmal fernab von der Schule Eindrücke eines normalen Arbeitsablaufs und -tages in den von ihnen gewählten Bereichen zu bekommen.
So auch Charlotte Amshove, die dafür allerdings etwas weiter fahren musste als die anderen Praktikant*innen: Sie zog es nach Argentré-du-Plessis in der Bretagne an unsere Partnerschule La Salle St.-Joseph. Dem Collège, mit dem wir alljährlich den Austausch pflegen (die jetzigen 9er fiebern der Fahrt im März schon entgegen), ist eine „école maternelle“ angegliedert, in der Charlotte die Berufe der „assistante maternelle“ und des „professeur des écoles“ kennenlernte. Nanu, werden sich so einige Frankophile fragen, heißt „professeur“ nicht Lehrer? Was hat denn ein Lehrer im Kindergarten zu suchen? Darauf könnten einige unserer Schüler*innen erwidern, dass die französischen Kindergärten schon in den Grundkompetenzen Lesen, Schreiben und Rechnen unterrichten, es sind also im Grunde schon Vorschulen, in die die französischen i-Dötzchen gehen…
In Argentré-du-Plessis gab es noch ein Extra: das Eintauchen in eine fremde Kultur mit ihrer Sprache und ihren Eigenheiten. Wie man auf dem Foto sieht, waren die Kleinen ganz Ohr, als Charlotte ihnen etwas vorlas. Hoffentlich macht diese Offenheit Schule, und Charlottes Praktikum und die Aufmerksamkeit der Kinder führt zu begeisterten Teilnehmern am Austausch und zur Festigung der deutsch-französischen Freundschaft.
Charlotte profitierte auch von dem schon bestehenden guten Kontakt zum Collège La Salle Saint-Joseph in Argentré, durfte sie doch bei einer Schülerin des Collège während der zwei Wochen des Praktikums wohnen. Auch dieser besondere Austausch war wechselseitig und Anouk konnte von Charlottes guten Französisch- und Englischkenntnissen profitieren.
Text: Paula Lefering
Foto: ouest France, Bretagen, Argentré-du-Plessis