Es geht ein Licht auf!

Am Donnerstag, 11.1.24, machten sich zwei ehrenamtliche Helfer des DoVira Help Foundation e.V. mit einem VW-Bus plus Anhänger auf den Weg von Köln zu uns an die Canisiusschule, um ungefähr 70 Bananenkisten mit Kerzenresten abzuholen. Der Verein unterstützt alle hilfsbedürftigen Personen, seit Februar 2022 besonders die Menschen in der Ukraine.

Herr Link von dem Verein DoVira veranschaulichte den Schüler*innen der Q1, was Stromausfall konkret für Auswirkungen hat. Gebiete so groß wie NRW und Niedersachsen zusammen haben wochenlang keinen Strom, in anderen Gegenden nur stundenweise während der Nacht, in manchen Straßen hat der eine Nachbar Strom, der andere nicht. Ein Leben ohne Strom können wir uns nicht vorstellen. Für Ukrainer, die in einem Hochhaus in einer Stadt leben, ist es unmöglich in einer Etagenwohnung ein Feuer zum Heizen und Kochen zu machen.

In dem Moment kommt die einfache wie geniale Erfindung der „Konservenkerzen“ oder „Dosenkerzen“ ins Spiel. Mit einem Kilo Wachsreste können fünf Konservendosen mit flüssigem Wachs und Pappstreifen so befüllt werden, dass sie als Brennstoff zum Kochen genutzt werden können.

Nach dem engagierten Vortrag packten alle Schüler*innen mit an, um die Kisten zu verladen, die nicht nur in der Caniusschule, sondern in sieben Ahauser Kirchen gesammelt wurden. Vera Naber, die sich für die Sammlung in den Kirchengemeinden zuständig fühlte, ist sich sicher, dass in ganz Ahaus alle Schubladen und Schränke auf der Suche nach Kerzenresten durchsucht wurden.

Herr Link und sein Team sammeln in sechs Bundesländern das kostbare Wachs ein und freuen sich, dass über einen privaten Kontakt von Frau van der Linde der Weg ins Münsterland möglich wurde.

Die Schüler*innen erfuhren noch, dass die Kisten mit Wachs per LKW nach Kiew verladen werden, von wo aus sie dann per Post gezielt weitergeleitet werden. Seit Dezember 2022 wurden auf diesem Wege ca. hundert Tonnen Wachsreste gesammelt – leider ist noch kein Ende in Sicht.

Ein herzlicher Dank an alle, die Wachs abgegeben, gesammelt und geschleppt haben! Dovira ist Ukrainisch und bedeutet übersetzt "Vertrauen". So vertrauen wir darauf, dass wenigstens für ein paar Menschen ein Licht leuchtet.

 

Text: Stephanie Blankenstein 

Fotos: Canisiusschule und SAMTGEMEINDE